Vielleicht haben Sie bei der Suche nach einem geeigneten Gebrauchtwagen auch schon Ihr blaues Wunder erlebt. Denn längst nicht alle Verkäufer sind ehrlich, was die Schadensgeschichte ihres Autos angeht. Eine optische Grunderneuerung soll da zum Teil schon einmal darüber hinwegtäuschen, dass es sich um ein Fahrzeug handelt, welches besser nicht mehr auf Deutschlands Straßen gehört.
Wenngleich man nur durch einen Fachmann eine endgültige Absicherung erhalten kann, hat der ADAC eine hilfreiche Checkliste vorgestellt, mit Hilfe derer Sie ein Fahrzeug zumindest in Ansätzen selbstständig überprüfen können. Somit lassen sich die absoluten Nieten aussortieren. Auch wir haben nachfolgend ein paar Tipps zum Gebrauchtwagenkauf für Sie.
Von Privat oder vom Händler kaufen?
Besonders der Gebrauchtwagenkauf von Privat ist überaus beliebt. Denn das Angebot ist deutlich größer und auch preislich lässt sich bares Geld sparen. Allerdings müssen Sie als Gebrauchtwagenkäufer in diesem Fall auch auf ein bestimmtes Maß an Sicherheit verzichten.
Denn alle gewerblichen Verkäufer werden vom Gesetzgeber 12 Monate ab dem Verkaufsdatum zu einer Sachmängelhaftung verpflichtet. Treten Mängel auf, so ist der Händler für diese immer dann verantwortlich, wenn er nicht nachweisen kann, dass dieser Mangel bei der Übergabe des Fahrzeugs noch nicht vorhanden war. Im Gegensatz dazu müssen private Verkäufer diese Haftung nicht anbieten, sofern sie diese im Kaufvertrag ausschließen.
Informationen zum jeweiligen Fahrzeugmodell einholen
Bevor Sie in konkrete Verhandlungen mit einem Anbieter treten, sollten Sie zudem gezielt Informationen zum jeweiligen Fahrzeugmodell einholen. Denn jedes Modell hat seine Schwachpunkte, die in der Fachpresse bekannt sind und auf die Sie beim Gebrauchtwagenkauf ganz besonders achten sollten. Informieren Sie sich zum Beispiel darüber, ob es eine Rückrufaktion bestimmter Fahrzeugkomponenten gab und ob der jeweilige Gebrauchtwagen betroffen sein könnte. Achten Sie auch auf das Baujahr und bestimmte Modellschwächen, die damit verbunden sein könnten.
Nicht nur die Optik zählt
Lassen Sie sich nicht von einem optisch ansprechenden Fahrzeug blenden. Eine umfassende Bestandsaufnahme ist ein Muss, wenn Sie die richtige Wahl treffen möchten. Nehmen Sie sich bei der Fahrzeuginspektion viel Zeit und achten Sie auch darauf, welche Extras enthalten sind.
Fragen Sie bei den Verhandlungen mit dem Anbieter am besten nach, ob er noch Zubehör wie Schneeketten, Fußmatten, Sitzauflagen, Geräte-Halterungen etc. zu bieten hat und Ihnen diese als Bonus anbieten könnte. Auch Winterreifen sind ein beliebtes Extra, welches Sie in den Verkaufsverhandlungen erfragen können. Gerade bei hochpreisigen Gebrauchtwagen, beispielsweise der C-Klasse von Mercedes, kann die Anschaffung von weiteren Zubehör-Teilen im Nachhinein recht teuer werden.
Doch diese Extras können natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, wenn ein Fahrzeug in einem mangelhaften Zustand ist. Machen Sie sich daher eine Liste der wichtigsten Prüfpunkte und arbeiten Sie diese gewissenhaft ab. Lassen Sie sich zudem von dem Verkäufer nie mit der Aussage, dass Sie schnell entscheiden müssen, unter Druck setzen und achten Sie auf die folgenden Richtlinien:
- Der Verkäufer ist im Kfz-Brief eingetragen
- Sie bekommen präzise Antworten zu Fragen auf Unfallschäden
- Sie können das Fahrzeug von einem Experten überprüfen lassen
- Ein gut geführtes Inspektions-Scheckheft liegt vor
- Das Fahrzeug hat wenige Vorbesitzer
- Der TÜV ist noch nicht abgelaufen